Von Hans-Heinrich Berends
Zu Gast bei den Nordenhamer Sternfreunden war jetzt Dirk H. Lorenzen aus Hamburg. Herr Lorenzen ist Astrophysiker, Buchautor und Wissenschaftsjournalist, der u. a. auch Beiträge für die „Sternzeit“ schreibt, die täglich in der Sendung „Forschung aktuell“ des Deutschlandfunks ausgestrahlt wird.
Er nahm die zahlreichen Zuhörer im Hörsaal des Gymnasiums mit auf einen Streifzug durch Astronomie und Raumfahrt.
Anschaulich zeigte er, wie dünn der Hauch der Atmosphäre ist, die die Erde umhüllt: Die Schale eines Apfels ist im Verhältnis 5x dicker als die lebensnotwendige blaue Luftschicht unseres Planeten.
Er machte auch an einem Beispiel klar, wie riesig die Entfernungen zwischen einzelnen Sternen sind: Würde man in jeder Hauptstadt Europas eine Mandarine, die einem Stern entspricht, platzieren, hätte man ein gutes Modell von der Sternen-Verteilung in unserer Milchstraße.
Der Vortragende präsentierte auch „himmlisch schöne“ Aufnahmen der Weltraumteleskope „James Webb“ und „Hubble“, die auf unterschiedliche Weisen ausgewertet werden können und damit zu vielen neuen Entdeckungen geführt haben. Dabei gibt es ein Erkennungszeichen für Sterne, die mit JWT aufgenommen wurden: Sie haben immer 6 lange und zwei kurze Strahlen.
Quelle: James Webb/NASA/ESA
Der Referent ging auch auf den neuen Wettlauf zum Mond ein. NASA, ESA, China und Russland planen, wieder zum Mond zu flie-gen und dort auch dauerhafte Stationen zu errichten.
Eindrucksvolle Animationen von Monddörfern gibt es schon, die Umsetzung ist ungleich schwerer, das ganze Unternehmen wäre kompliziert und astronomisch teu-er. Eigentlich, so Dirk Lorenzen, gäbe es keinen Grund, Menschen zum Mond zu schicken. Roboter wären viel geeigneter.
Zum Abschluss seines lebendigen und anschaulichen Vortrags beantwortete Dirk Lorenzen noch die Fragen der Zuhörer, auch die, ob man den Namen eines Sterns kaufen könne. Ganz klare Antwort: Das geht nicht, wer etwas anderes behauptet, hat keine Ahnung oder er betrügt. Himmlische Objekte werden verbindlich nur von der Internationalen Astronomischen Union benannt.